Die Hochschule Heilbronn hat sich im Bereich der Forschung der Untersuchung und Optimierung zukunftsfähiger Elektromobilität verschrieben.
„Freie Fahrt für Leichtgewichte – Elektromobilität als Mobilitätsalternative im Transportbetrieb“ - das Ziel der Hochschule ist es, das verbrennungsmotorisch gestützte Logistikkonzept für Post- und Bibliothekstransportfahrten zwischen den vier Standorten durch einen elektromotorisch angetriebenen Kleinlieferwagen abzulösen. Dieses Vorhaben wird durch das Wirtschaftsministerium und die Emma und Karl Faßnacht Stiftung durch das Projekt eMiniVanH gefördert. Im Studiengang Automotive Systems Engineering werden neben elektrischen Kleinlieferwagen auch der Einsatz von Elektrorollern und Elektroautos sowie die Nutzung von Segways untersucht.
Seit 2012 stehen am Standort Heilbronn-Sontheim 4 Ladepunkte für die Mitarbeiter und seit 2019 16 öffentliche Ladepunkte für Studierende, Mitarbeiter und eCarsharingnutzer zur Verfügung. Aktuell sind 8 Carsharing-Elektrofahrzeuge an den Standorten Sontheim und Bildungscampus verfügbar.
Seit über 10 Jahren erforscht die Hochschule Einsatzmöglichkeiten der Elektrofahrzeuge und die Anforderungen an die Infrastruktur speziell für den ländlich-urbanen Raum, sie ist Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Elektromobilität Heilbronn Franken und Mitglied im Landescluster Elektromobilität-Süd-West.
Ein weiteres attraktives Projekt ist NaMoCa im Rahmen der Gestaltung eines emissionsfreien Campus, welches durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wurde. In NaMoCa wurde unter anderem die Implementierung einer campuseigenen Elektro-Expressbuslinie am Campus Schwäbisch Hall in Form einer Testphase untersucht.
Expertise und Know-how für Industriepartner: Durch eine Kooperation des Landes Baden-Württemberg, der Audi AG und der Hochschule Heilbronn, konnte ein Prüfstand für elektrifizierte Antriebe im Kfz am Campus Sontheim eingerichtet werden. Der Prüfstand ermöglicht im Vollbetrieb das Testen von Elektromotoren und -systemen, deren Einsatz von Leichtbausparmobilen bis hin zum hochdynamischen E-Sportwagen reicht. Er steht Professoren und Studierenden aber auch Industriepartnern der Automobilindustrie zu Forschungs-, Lehr- und Projektzwecken zur Verfügung.
Dass die Hochschule Heilbronn Impulsgeber der Technologieregion Heilbronn-Franken ist, zeigte sie zugleich durch die Entwicklung eines autonom fahrenden Fahrzeugs, welches im realen Stadtgeschehen auf der BUGA 2019 zum Einsatz kam. Das blau-weisse Paxi der HHN hat über 400 Kilometer ohne Fahrer zurückgelegt, dabei haben mehr als 2.500 Personen an der Begleitforschung teilgenommen. Diese Technik wurde von interdisziplinären Forscherteams entwickelt und evaluiert. Darüber hinaus präsentierte die Hochschule ein von mehr als 25 Student*innen, Mitarbeiter*innen und Professor*innen entwickeltes Testsystem Mini-Auto-Drive, welches autonomes Fahren und Parken im Maßstab 1:24 simuliert. Elektrofahrzeuge navigierten mit Hilfe von intelligenten Softwarefunktionen automatisch zu freien Parkplätzen. Die BUGA-Besucher*innen zeigten ein großes Interesse an Mini-Auto-Drive und erteilten insgesamt 15.821 Fahraufträge mit ihren Smartphones. Die Fahrzeuge fuhren 38.746 Runden und 261 Kilometer auf dem Parkdeck ohne große Unfälle.
Um die Zusammenarbeit mit Universitäten, anderen Hochschulen und Bildungseinrichtungen zu intensivieren und zu fördern sowie regionale Firmen zu unterstützen, wurde am Standort Künzelsau das Forschungsinstitut IDA (Institut für Digitalisierung und elektrische Antriebe) gegründet. Insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen soll damit ein Zugang zu Forschung und Entwicklung in Verbindung mit der Hochschule ermöglicht werden. Unternehmen wie Würth Elektronik, Ziehl-Abegg und ebm-papst arbeiten bereits mit dem Institut zusammen und haben Forschungsaufträge zugesagt.
In allen Projekten kooperieren die Forscherinnen und Forscher der Hochschule Heilbronn immer in interdisziplinären Teams und mit den starken Akteuren der Region. Sie regen Netzwerke an und sorgen als aktiver Innovationstreiber für einen gelungenen Technologietransfer innerhalb der Region.